Südafrika heute – Probleme und Perspektiven
Die evangelisch reformierte Gemeinde Osnabrück, zusammen mit dem Aktionszentrum 3. Welt Osnabrück (A3W), laden zu einem Südafrika-Abend ein, mit Informationen zu Lavender Hill und einer Hörbuch-Präsentation/Lesung mit Texten des südafrikanisch-jamaikanischen Schriftstellers, Politikers und Journalisten Peter Abrahams.
Cyril Ramaphosa ist seit einem Jahr neuer Präsident Südafrikas. Nach zehn verlorenen Jahren unter dem korrupten Präsidenten Zuma kehrt die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Menschen in Südafrika zurück. Die Menschen im Land schöpfen nach Jahren des Protestes und des Widerstands gegen Zuma wieder Hoffnung.
Sie hoffen, dass im „neuen“ Südafrika die Interessen der Ärmsten der Armen wieder stärker von der Regierung berücksichtigt werden. Besonders in den von der Apartheid geschaffenen Townships hat sich in 24 Jahren nicht viel geändert. Armut, Arbeitslosigkeit, Gewalt und Drogenkonsum bestimmen den Alltag. Hier muss die neue Regierung entschlossen handeln, um das Vertrauen der Menschen wieder zu gewinnen.
Die New World Foundation (NWF) ist eine südafrikanische Non Profit Organisation, angesiedelt im berüchtigten Township Lavender Hill in den Cape Flats 30 km außerhalb von Kapstadt und setzt sich seit 1980 für die Armen und Ausgegrenzten mit vielfältigen Programmen ein. Mit der Vision, eine neue Welt aus Hoffnung, Gerechtigkeit und Frieden zu bauen.
Reinhard Stolle, Bildungsreferent im Aktionszentrum 3. Welt, berichtet von der Arbeit der New World Foundation, der Kooperation mit dem A3W und persönlichen Erfahrungen aus dem Alltag Südafrikas.
Peter Abrahams, geboren am 18.3.1919 in Vrededorp, war der erste schwarze Schriftsteller aus Südafrika, sein Werk hatte erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Literatur in Afrika, aber auch auf das Entstehen des afrikanischen Nationalismus.
Im Alter von 20 Jahren verließ er Südafrika, arbeitete auf einem Schiff und ging nach England. Dort arbeitete er als Journalist und Schriftsteller und weitete auch seine politischen Tätigkeiten aus. Er war Mitorganisator des 5. Pan-Afrikanischen-Kongresses in Manchester und dort Delegierter des ANC.
Nach einiger Zeit in Frankreich, wo er auf Satre und andere traf, ging er wieder nach England. Eine britische Behörde schickte ihn nach Jamaika, um ein Buch über Land und Leute zu schreiben. Er entschied sich, seine Familie nachzuholen und in Jamaika zu bleiben.
Dort baute er das Rundfunksystem auf und arbeitete weiter als Autor und Journalist. Im englischsprachigen Raum war er als Autor sehr erfolgreich, es gibt auch Übersetzungen ins Deutsche. Sein autobiographisches Werk „Tell Freedom“ ist vor einigen Jahren nochmal als gekürzte Schulversion für Kanada und die USA erschienen.
Bei einem Besuch entstand eine Freundschaft, die in Lesungen u.a. beim Afrika-Festival und letztlich im Hörbuch mündete. Leider erlebte Peter dies nicht mehr, er wurde 2017, kurz vor seinem 98. Geburtstag, ermordet.
Nach der Lesung mit Musik stehen die LeserInnen und Derk-Olaf Steggewentz, der das Projekt organisierte, für Fragen, auch zu der Lesung in Lavender Hill, zur Verfügung.
| Fr., 22. November | |
| 18.30 Uhr | |
| Gemeindehaus Bergkirche Bergstraße 16 49076 Osnabrück |
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