Gemeindeversammlung: Ein neues Konzept für die Gemeindearbeit

Nachdem unsere Gemeinde vor nun 17 Jahren den schwierigen Weg einer Konzentration von 5 auf 2 Kirchengebäude mutig gegangen ist, war für den Kirchenrat spätestens nach der Pandemie 2020-22 klar, dass wir wieder inhaltlich neu fragen müssen: Wer sind wir und wohin entwickeln wir uns als Gemeinde in einer Zeit der rasanten Entkirchlichung, die sich auch in unserer Gemeindestatistik ablesen lässt?

Als Kirchenrat wollten die Frage nach der Zukunft der Gemeinde nicht einfach als organisatorische Frage verstehen, sondern vor allem als eine geistliche Herausforderung.

Im Februar 2025 haben wir uns auf ein Konzept für die Gemeindearbeit verständigt, das das Ergebnis dieses Fragens und Betens, des Hineinhorchens in die Gemeinde und vielstimmiger Beratungen ist. Die Ergebnisse der Gemeindeumfrage Anfang 2023 und der gemeindlichen Zukunftswerkstatt im April 2023 sind wesentliche Bestandteile des Konzepts. Es soll für uns in den Aufgaben und Entscheidungen der kommenden Jahre handlungsleitend sein.

Auf einer Gemeindeversammlung am Do. 26. Juni um 19 Uhr im Gemeindehaus möchten wir das Konzept näher vorstellen und darüber ins Gespräch kommen.

Wir hoffen auf Ihr und Dein Interesse!

Hier folgt eine Zusammenfassung des Konzepts, das vollständig hier als PDF und als Ausdruck im Gemeindebüro erhältlich ist:

1. Was ist unser Auftrag als Gemeinde?

Diese Frage haben wir für uns in einem Leitmotiv so beantwortet: Wir folgen Jesus und bilden Seine Gemeinschaft und geben Seine Botschaft weiter.

2. Welche Werte leiten uns in der Gemeindearbeit?

Der Wert der christlichen Gemeinschaft soll unsere Arbeit hauptsächlich prägen. Weiter sind für uns wichtig: Spiritualität, die Sprachfähigkeit im Glauben und die Gottesbeziehung. Und es sollen uns leiten: Mitmenschlichkeit, Glaubwürdigkeit, Freude, Toleranz, Machtbegrenzung und Verantwortungsbewusstsein.

3. Welche Absichten haben wir?

Wir wollen uns auf unseren Auftrag als Gemeinde konzentrieren: Von Gott immer neu hören lernen, die Bibel entdeckend und betend. Diese geistliche Gemeinschaft wollen wir stärken, mit Raum für unterschiedliche Frömmigkeiten. Wir wollen die Sprachfähigkeit im Glauben einüben und als Christ*innen erkennbar und einladend sein. Sich darauf zu konzentrieren heißt auch, anderes sein zu lassen.

4. An wen richten wir uns und in welchen Formaten und Angeboten denken wir?

Wir folgen Jesus, der allen Menschen dient: Jede & jeder ist gemeint. Unter diesem Leitsatz wollen wir eine Kleingruppenkultur fördern und entwickeln, in der die Beziehung untereinander und zu Gott im Mittelpunkt steht.
In der Konzentration auf diese Kleingruppen, die ein verbindliches geistliches Leben in Gemeinschaft zum Ziel haben, fördern wir Ehrenamtliche, üben uns in Glaubenskursen und entwickeln wir unsere Gottesdienste weiter. Kurzfristige und niedrigschwellige Angebote sollen dazu als Kontaktpunkte dienen.
Unsere vorhandenen Angebote überprüfen wir daraufhin. Wenn sie den Absichten nicht dienen, entwickeln wir sie daraufhin weiter, beenden wir sie oder übertragen sie evtl. in Kooperation an andere Institutionen.

5. Ressourcen: Personal und Orte

Die uns anvertrauten Ressourcen sollen dem gemeindlichen Auftrag und den Absichten dienen. Wir erinnern uns: Jesus hat seine Jünger ohne Geld ausgesandt.
Im Wissen um Ursprung und Zukunft der Kirche stärken wir das Ehrenamt insbesondere in der Entwicklung einer Kleingruppenkultur und der Befähigung, Grenzen zu setzen. Um den Pastor*innen die Konzentration auf die geistliche Gemeindearbeit zu ermöglichen, streben wir zeitnah die Schaffung einer Stelle für Gemeindemanagement an.
Wir suchen nach Möglichkeiten, unsere Kirchengebäude für den gemeindlichen Bedarf zu erhalten, z.B. durch eine Trägerschaft durch eine Stiftung, die eine vielfältige und nachhaltige Nutzung u.a. durch die Gemeinde gemäß dem Sharehaus-Konzept ermöglicht.
Unsere gemeindlichen Kooperationen wollen wir mit Blick auf unseren Auftrag, Absichten und Zielgruppen überprüfen, um sie entweder zu beenden, zu stärken oder insbesondere ökumenisch neu anzustreben.

Wir freuen uns auf den Austausch mit euch und mit Ihnen bei der Gemeindeversammlung am 26. Juni – und darüber hinaus!

Ihr Kirchenrat