Monatsandacht für November

„Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.“ (Offb 21,2)

Liebe Gemeinde,

zu den besonders schönen Momenten in meinem Beruf als Pastor gehören Trauungen, und ganz besonders der Augenblick, in dem die Braut in die Kirche kommt. Heute kommt sie ja meistens nicht gleich mit dem Bräutigam zusammen, sondern sie kommt alleine oder am Arm ihes Vaters durch die Kirche geschritten. Schön ist sie, die Braut. Ihre Augen strahlen und auch der Bräutigam strahlt, denn er ist ja das Ziel ihres Weges.

Diesen einmaligen Moment benutzt die Bibel, um uns in einem Bild von der Ewigkeit zu erzählen. So wird das sein. Die Ewigkeit kommt auf uns zu als ein strahlendes Geschenk – wie die Braut zu dem
Bräutigam. Ein wunderschönes Bild! Darauf dürfen und sollen wir uns freuen.

Ja, ich weiß, im Blick auf die Ewigkeit gibt es auch viele Fragen. „Gott, ist das mit der Ewigkeit wirklich mehr als ein Wunschtraum?“ „Gott, wenn so viel Schönes auf uns wartet, warum und wozu dann dieser Umweg durch das Leben in dieser Welt, das oft alles andere als wunderschön ist wie die geschmückte Braut?“ Diese und andere Fragen müssen und werden wir miteinander bedenken. Aber heute ist das Andere im Zentrum: sich einfach freuen an dieser Verheißung Gottes, die uns die Bibel zuspricht. Und gerade, wenn unser Leben manchmal grau und düster ist, wie manchmal die Tage jetzt im November, dann ist es schön, dieses Bild auf sich wirken zu lassen – so, wie der Bräutigam es tut, wenn er seiner geschmückten Braut entgegen sieht. Wie schön.

Ihr Pastor Martin Wolter